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Workshop zum Einsatz von AR und VR in der Produktion

Erweiterte Realität: Mit einer AR/VR-Brille werden Elemente sichtbar, die es in der Realität physisch nicht gibt. © NIRO e. V.

Über die AR-Brille bekommt der Nutzer zusätzliche Informationen und Bedienelemente eingespielt. © NIRO e. V.

Um den 3D-Drucker in Gang zu bringen, genügt die Aktivierung des virtuellen Schalterknopfs, der nur über die AR-Brille sichtbar ist. © NIRO e. V.

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber schon nach kurzer Zeit sitzen die Handgriffe auch bei AR-Anwendungen. © NIRO e. V.

AR und VR sind nicht nur gesellschaftsfähig geworden, mittlerweile bieten diese Technologien sehr konkretes Anwendungspotenzial für produzierende Unternehmen. Ein interaktiver Workshop lud zum Ausprobieren ein.

In diesem interaktiven Workshop, der am 25. Mai 2023 in der Digitalen Werkbank in Dortmund stattfand, erweiterten die Teilnehmer ihre Produktionsrealität und beschäftigten sich intensiv mit AR („Augmented Reality“) und VR („Virtual Reality“).
Bei einer AR-Anwendung werden virtuelle Informationen oder Bilder in das normale Sichtfeld von Nutzer*innen eingespielt und durch eine AR-Brille wahrgenommen. Dabei bleibt das reale Umfeld sichtbar. Überlagernd können z. B. Arbeitsanweisungen für Produktionsaufträge eingespielt und weitgehend digitalisiert werden. In einer VR-Umgebung tauchen Nutzer*innen über eine VR-Brille vollständig in die virtuelle Welt ein und sind in Interaktionen eingebunden, ohne das reale Sichtfeld wahrzunehmen.

Im Mittelpunkt standen an diesem Nachmittag konkrete Anwendungsszenarien und ein Demonstrator für einen AR-gestützten integrativen Produktionsprozess, den die Teilnehmer direkt vor Ort live testen konnten.
NIRO dankt an dieser Stelle dem Team des Mittelstand-Digital Zentrum Zukunftskultur c/o FTK e. V. für die Vorbereitung und Durchführung des Workshops. Dank der Expertise von Prof. Dr. Dominic Heutelbeck, Holger Schneider und Damian Mavrudis bekam die Gruppe einen fundierten Überblick über den aktuellen Stand und die Möglichkeiten der AR/VR-Technologien.

Zu Beginn legte Prof. Dr. Dominic Heutelbeck die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis zur Thematik. Er verortete AR und VR neben vielen weiteren Elementen im Rahmen der Industrie 4.0 und erläuterte die Unterschiede und Besonderheiten, um sich in der Begriffsvielfalt von AR, VR, Mixed Reality (MR) und Cross Reality (XR) besser zurechtzufinden.
Die Teilnehmer erfuhren mehr über die Hauptakteure auf dem AR/VR-Markt, die aktuell verfügbaren Endgeräte sowie die technischen Prinzipien, auf denen VR und AR basieren.

Danach ging es konkret an das Ausprobieren einer realisierten Anwendung, die mit der Entwicklung eines digitalen Produktions-Assistenten einen Use Case für AR in der additiven Fertigung vorstellte. Dabei sollte der bestehende Fertigungsprozess weitestgehend digital und autark gestaltet werden, um eine fehlende Standardisierung der Prozesse zu beheben, die geringe Produktivität zu steigern und komplexe und manuelle Produktionsplanungsprozesse zu vereinfachen.
Alle Teilnehmer testeten interessiert die Anwendung und diskutierten anschließend, ob sich in der Produktion ihres Unternehmens ähnliche Umsetzungspotenziale finden.

Noch sind Anwendungen dieser Art kostenintensiv, da die Entwicklung und Programmierung individuell und damit sehr aufwendig ist. Für viele Unternehmen wird dies zunächst einmal ein Blick in die Zukunft bleiben.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind allerdings vielfältig: Bei der Montageunterstützung und Kommissionierung, auch bei der Wartung und Inspektion können die Technologien vermehrt zum Einsatz kommen. AR und VR unterstützen bei Visualisierungen im Fertigungsprozess oder auch bei Produktpräsentationen. In einigen Bereichen, so zum Beispiel bei Schulungen und E-Learning-Angeboten, werden die Vorteile von AR und VR bereits intensiv genutzt.
Der Markt der Zukunft ist dynamisch und steigende Umsatzprognosen für die XR-Branche sind zu vermuten.
Mit fortschreitender Digitalisierung der Produktion werden voraussichtlich auch AR- und VR-Anwendungen in den nächsten Jahren zunehmen.

An diesem Nachmittag gab es einen interessanten Einblick in das, was bereits technisch möglich ist und einen Vorgeschmack auf das weitere Entwicklungspotenzial dieser Technologien.