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proWeiterbildung PLUS aktueller Projektstand: Kompetenzmodelle und digitale Plattform

Insgesamt sind jetzt 9 Kompetenzmodelle für die REGIO-Jobfamilie Produktion verfügbar.

Dr. Nina Jung ist seit Februar 2023 Leiterin des Teams Fachkräftesicherung bei der WFG Kreis Unna und Projektleiterin von proWeiterbildung PLUS. Ihre Schwerpunkte: Projekte und Maßnahmen rund um das Finden, Binden und Qualifizieren von Fachkräften im Kreis Unna

In der sechsten Folge des Online-Formats stellten Projektleiterin Dr. Nina Jung und Ann-Kathrin Fechner aus dem Projektteam den aktuellen Stand des Projektes vor. Es ging um die ersten fertig gestellten Kompetenzmodelle und die Ausgestaltung der digitalen Plattform.

Am 30. August 2023 gab es eine kleine Zwischenbilanz zum Projekt proWeiterbildung PLUS, bevor es in die letzten 12 Monate der Projektlaufzeit geht. Aktuell beteiligen sich 28 Unternehmen und 37 Bildungsdienstleister.
Einige Meilensteine wurden bereits erreicht. Es gab eine Umfrage unter Bildungsdienstleistern in der Region zum Stand ihrer Digitalisierung. Weiterhin wurde eine Landkarte entwickelt, auf der die einzelnen (Bildungs-)Anbieter verortet werden. Sie wird demnächst auf der neuen digitalen Plattform online stehen und zur Orientierung dienen.
Vier REGIO-Jobfamilien konnten definiert werden: Produktion, Vertrieb/Marketing, Logistik und Nachhaltigkeit. Darin werden bestimmte Berufsbilder in Gruppen zusammengefasst. Für jede REGIO-Jobfamilie werden mehrere Kompetenzmodelle erstellt, die wiederum bei der Definition von Weiterbildungsbedarfen eingesetzt werden und auf die Entwicklung passgenauer Angebote zielen.

Projektleiterin Dr. Nina Jung gab einen kurzen Überblick über die geplanten technischen Features für die digitale Plattform. Als Weiterbildungsdatenbank können sich dort Weiterbildungsinstitutionen listen lassen, Weiterbildungsangebote einstellen und sich multimedial der Zielgruppe präsentieren. Die Weiterbildungslandkarte zeigt die Standorte der Anbieter in der Region und verfügt über erweiterte Suchmöglichkeiten. In einem gesonderten Netzwerkbereich haben Bildungsdienstleister, Unternehmen und weitere Akteure der Weiterbildungslandschaft die Möglichkeit, in einer „Suche/Biete"-Funktion ihre Kleinanzeigen mit Weiterbildungsbezug aufzugeben. Ein Tool zur Online-Weiterbildungsberatung mit Terminbuchungsoptionen können Weiterbildungsberatungsstellen und Bildungsdienstleister nutzen, um ihre Beratungskanäle zu erweitern. Hinzu kommen die kostenlos zur Verfügung gestellten Kompetenzanalysebögen als ausfüllbare PDF-Dokumente, um Weiterbildungsbedarfe von Beschäftigten ermitteln zu können.
Aktuell wird die Ausschreibung zur Erstellung der digitalen Plattform vorbereitet. Im nächsten Schritt stehen Beauftragung, Programmierung und Testung der digitalen Plattform an.

Auch in Sachen Kompetenzmodelle ist die Projektarbeit gut vorangekommen. Ann-Kathrin Fechner stellte im zweiten Teil dieser Online-Folge vor, wie die einzelnen Kompetenzmodelle für die REGIO-Jobfamilie Produktion aussehen. Darin ist die Beschreibung der Anker nachlesbar und der Soll-Zustand wird direkt ersichtlich. Der Ist-Zustand kann eingetragen werden, damit im Vergleich der Handlungsbedarf sichtbar wird. Die einzelnen Kompetenzmodelle für die REGIO-Jobfamilie Produktion stehen hier kostenfrei zum Download bereit.
Momentan geht die Arbeit an der REGIO-Jobfamilie Vertrieb/Marketing in den Endspurt.
Danach werden die zwei weiteren REGIO-Jobfamilien Logistik und Nachhaltigkeit bearbeitet.
Das letzte Jahr der Projektlaufzeit hat begonnen: Nutzen Sie noch die Gelegenheit, sich in diesem Projekt einzubringen. Geben Sie dem Projektteam Zeit für ein Interview, beteiligen Sie sich in einer Resonanzgruppe, besuchen Sie Veranstaltungen im Rahmen des Projekts.

5 Fragen an… Dr. Nina Jung
Menschen, die für das Online-Format relevante Themen aus dem Projekt-Universum betrachten. Denn persönlich ist immer besser.

Wann hatten Sie Ihre letzte berufliche Weiterbildung und zu welchem Thema?
Dr. Nina Jung: Letztes Jahr im September 2022 habe ich eine Fortbildung zu aktuellen Trends der Berufs- und Studienorientierung gemacht. Aber kürzlich habe ich auch an einem Workshop zum Thema Employer Branding teilgenommen. Das sind alles Themen, die wir hier in der WFG für die regionale Unternehmerschaft bearbeiten und auch für die eigene Organisation nutzen können.

Woran arbeiten Sie in Ihrem beruflichen Umfeld neben unserem Projekt?
Dr. Nina Jung: Die Arbeit bei der WFG ist sehr abwechslungsreich. Für mich als Abteilungsleitung des Teams Fachkräftesicherung gleicht kein Tag dem anderen. Neben dem Projekt proWeiterbildung PLUS gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten und Projekten, die wir in unserer Abteilung und auch abteilungsübergreifend oder mit externen Kooperationspartnern koordinieren und bearbeiten. Im Bereich der Berufs- und Studienorientierung (BSO) koordinieren wir das zdi-Netzwerk Perspektive Technik, organisieren BSO-MINT-Kurse, bringen Unternehmen und Schulen im Rahmen der AzuBo-Initiative zusammen oder verleihen das Berufswahlsiegel an Schulen mit besonderem Engagement im Übergang Schule-Beruf. Erfolgreiche Beispiele für externe Kooperationen sind zum einen das Kompetenzzentrum Frau&Beruf Westfälisches Ruhrgebiet (Competentia) und zum anderen die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet sowie der European Digital Innovation Hub Dortmund (EDIH-DO). Dazu kommen noch Veranstaltungen wie Azubimessen, Workshops, Makeathons, Podiumsdiskussionen, Netzwerktreffen etc.

Unser Projekt fokussiert sich auf einen Weiterbildungsverbund für unsere Region. Was spielt dabei für Sie eine besonders wichtige Rolle?
Dr. Nina Jung: Kurz und knapp: 1. auf bestehenden Kontakten aufbauen und Synergien nutzen, 2. auf die regional spezifischen Gegebenheiten und Bedarfe der Zielgruppen eingehen und 3. partizipativ arbeiten.

Wo sehen Sie in Zukunft die größte Herausforderung, wenn wir noch digitaler arbeiten?
Dr. Nina Jung: Vorweg gesagt bietet uns das digitale Arbeiten natürlich viele Vorteile und erleichtert uns manche Abläufe, es ist nachhaltig, ressourcensparend. Nichtsdestotrotz ist und bleibt die größte Herausforderung der Erhalt und die Pflege der sozialen Kontakte. Nicht verlernen, miteinander umzugehen, nicht zu vereinsamen, gemeinsam Rituale im Arbeitsumfeld pflegen und einfach füreinander da zu sein. Daran müssen wir immer arbeiten.

Gibt es Ihrer Meinung nach ein oder zwei ganz wichtige Kompetenzen, die wir unabhängig von digitalen Kenntnissen besitzen sollten?
Dr. Nina Jung: Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten. Letztendlich hängt die Wichtigkeit einer Kompetenz immer davon ab, in welchem Kontext ich sie einsetze. Für mich persönlich spielt das „Lernen zu lernen“ eine große Rolle. Darunter verstehe ich passende und effiziente Herangehensweisen an Situationen zu identifizieren sowie methodisch zu lösen und dabei nicht die Neugier an Neuem und die Motivation (wenn es mal schwierig wird) zu verlieren.

Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen!