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NIRO besuchte die MVA in Hamm

Die erste Station der Thermischen Abfallbeseitigung (kurz TAB) in Hamm: Der Müll wird angeliefert.

Im Bunker wird der Müll mit Kränen in die Trichter zur Verbrennung gefüllt.

Die Gruppe vor dem Kamin der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Hamm.

Es ging in eine neue Runde zum Thema Abfall und Entsorgung: Am 19. Oktober 2022 besuchten Verantwortliche aus diesen Bereichen aus NIRO-Mitgliedsunternehmen die Müllverbrennungsanlage in Hamm.

Bereits im März 2020 gab es eine gemeinsame Veranstaltung mit dem NIRO-Rahmenvertragspartner, Dortmunder Gesellschaft für Abfall mbH (DOGA). NIRO konnte das DOGA-Wertstoffcenter in Dortmund besichtigen und es gab einen Austausch, wie die Mitgliedsunternehmen die Novellierung der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) 2019 umgesetzt haben.
Nach coronabedingter Pause ging es in eine neue Runde und ein Besuch der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Hamm stand an, um mehr über Thermische Abfallbeseitigung (TAB) zu erfahren.

DOGA-Geschäftsführer Burkhard Neuber begrüßte die Gruppe und danach ging es direkt ins Thema.
Dr. Stefan Bick von der Umweltservice Bick GmbH referierte zum aktuellen Stand des Verpackungsgesetzes und die Registrierungspflicht für Transportverpackungen. Die Änderungen haben zur Folge, dass alle Unternehmen, die Inverkehrbringer von Transportverpackungen sind, sich in diesem Jahr beim Verpackungsregister LUCID registrieren müssen. Für die Registrierung bei LUCID gab Dr. Bick wertvolle Hinweise und Empfehlungen.

Danach gab Dipl.-Ing. Ulrich Preisner zunächst einen Überblick über die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG), den Unternehmensverbund, zu dem auch die DOGA gehört. Er gab im folgenden wichtige Informationen zur TAB allgemein: Die Anlagen, Kapazitäten und ihre Auslastung wurden vorgestellt. Klare Vorteile: Entsorgungssicherheit, Beitrag zur Energieversorgung und zum Klimaschutz als Teil der Recyclingwirtschaft.
Die Müllverbrennungsanlage (MVA) in Hamm wurde 1985 in Betrieb genommen und ist die größte der vier MVAs, an denen die EDG beteiligt ist. 90 Mitarbeiter*innen (Anlagenbetrieb und Verwaltung) sind in der Anlage tätig, die rund um die Uhr in Betrieb ist. Hier wird der Müll thermisch behandelt und bei rund 1000 Grad Celsius verbrannt. Dadurch wird der Abfall auf ca. 30 Prozent seines Eingangsgewichtes und auf ca. 10 Prozent seines Eingangsvolumens reduziert. Durch den Verbrennungsprozess und der anschließenden mehrstufigen Rauchgasreinigung werden die Schadstoffe weitestgehend vernichtet und die gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Emissionsdaten deutlich unterschritten. Die nichtbrennbaren bzw. ausgebrannten Reste (Schlacke) werden aufbereitet und als Baumaterial genutzt. Die Metalle aus der Schlacke werden dem Recycling zugeführt. Die Reststoffe – Stäube und Salze aus der Rauchgasreinigung – werden in einer Untertagedeponie entsorgt.
In der MVA Hamm wird Energie in Form von Strom und Fernwärme erzeugt. Die Stromerzeugung deckt den Eigenbedarf der MVA, darüber hinaus wird Strom ins öffentliche Netz eingespeist und ca. 26.000 Haushalte werden versorgt. Die Fernwärmeeinspeisung deckt einen Jahresbedarf von rund 8000 Haushalten in der Region.

Nach diesem theoretischen Überblick fand die Besichtigung der Anlage statt. Die Gruppe lernte alle Stationen kennen: von der Anlieferung des Mülls über den Transport in den Bunker, wo er gesammelt und von Kränen in vier Trichter gefüllt wird, bis hin zur Verbrennung, der Rauchgasreinigung sowie der Energieerzeugung und der anschließenden Sammlung der Schlacke.

NIRO bedankt sich bei EDG, DOGA und der MVA Hamm für diesen interessanten Nachmittag.
Das Thema für die nächste Veranstaltung in dieser Runde konnte bereits festgelegt werden: Es wird um die Zukunft des Recycling gehen. Alle Informationen und die Einladung dazu erfolgen zeitnah über das NIRO-Wissen.