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Engpässe erfolgreich managen

Die Teilnehmer des Workshops bei der Engpasserkennung

Manchmal zeigen ganz einfache Kugelbahnen sehr anschaulich komplexe produktionsrelevante Zusammenhänge.

Ähnlich wie bei dem Workshop zum Thema „Bauklötzchen staunen – Change Management zum Anfassen“ lassen sich mit einfachen Mitteln erfolgreich neue Perspektiven generieren.

Bei NIRO ist das Themengebiet „Lean“ ein Dauerbrenner: Der Workshop zum Engpassmanagement fand daher großes Interesse, war gut besucht und vermittelte Grundlagen der Engpasserkennung auf sehr anschauliche Weise.

Engpässe in Produktionssystemen führen zu ungenutzten Kapazitäten. Grundlegende Kenntnisse über Engpässe, ihre Erkennung, Behebung oder Vermeidung stellen eine wichtige Voraussetzung zur gezielten Prozessoptimierung dar. Daher fanden sich am 4. November 2019 rund 20 interessierte Teilnehmer im IE-Training Centre des Instituts für Produktionssysteme (IPS) an der TU Dortmund zusammen, um sich gemeinsam näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Prof. Dr. Christoph Roser, Experte für Production Management und Lean Production von der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft, leitete den Workshop in Kooperation mit dem IPS. Zunächst gab er eine kurze Einführung, wie sich ein Flaschenhals bzw. Bottleneck definieren lässt. Im zweiten Schritt ging es um einen „Bottleneck Walk“ als Methode, um in einfachen Schritten ein Engpassmanagement zu realisieren.
Gestartet wird mit der Identifikation des Engpasses: Wo ist der Engpass? Ist er dynamisch und wandert er, ist er lang- oder kurzfristig vorhanden und worin liegt seine Kernursache? Anschließend ist hinsichtlich der Auslastung zu klären, ob der Engpass die verfügbare technische Kapazität voll ausnutzt. Bei der Ausplanung ist es u. a. von Vorteil, so spät wie möglich zu entscheiden, was zu fertigen ist und mit der verfügbaren Kapazität das Richtige zu produzieren. Das Entkoppeln über Puffer sorgt dafür, dass der Engpass nicht durch andere Prozesse ausgebremst wird. Der letzte Schritt zielt auf die Kapazität. Hier können schnellere Maschinen oder eine größere Anzahl von ihnen die Kapazität technisch verbessern. Auch die Optimierung des Umrüstvorgangs und eine optimierte Wartung sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter*innen bringen Verbesserungen im Bereich der Kapazität. Die Ansätze zur Problemlösung variieren und sind abhängig von den jeweils gegebenen Umständen.

Die theoretische Vermittlung der Grundlagen wurde zwischendurch immer wieder aufgelockert von praktischen Übungen. In einem Simulationsspiel konnten die Teilnehmer sehr praxisnah und anschaulich an Kugelbahnen Engpässe beobachten und analysieren. Diese Herangehensweise fand großen Zuspruch, da sich die Methode einfach vermitteln und übertragen lässt. Insgesamt freuten sich die Teilnehmer über neue Anregungen, auch für ihre Produktion, und wollen die Methode dort weitergeben.

NIRO bedankt sich bei Prof. Dr. Roser für den interessanten Nachmittag und beim Institut für Produktionssysteme (IPS) an der TU Dortmund für die Gastfreundschaft.