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proWeiterbildung PLUS: Gelungene Premiere des neuen Online-Formats

Anke Jauer von der WFG Kreis Unna und Ann-Kathrin Körner von NIRO (v. l. n. r.) stellten in der Premiere des Online-Formats den aktuellen Stand des Projekts und erste Ergebnisse der Projektarbeit vor. © WFG Kreis Unna/Ute Heinze

Für das Projekt, das die WFG Kreis Unna und NIRO gemeinsam umsetzen, gibt es ein neues Online-Format. Es beleuchtet seit Januar 2023 in 45 Minuten unterschiedliche Schwerpunkte aus dem Projekt-Universum. In der ersten Ausgabe am 25. Januar 2023 wurden alle Interessierten über den aktuellen Stand der Projektarbeit und die ersten Ergebnisse informiert.

Das neue Kommunikations- und Informations-Format „45 Minuten proWeiterbildung PLUS“ findet online statt und stellt Themen in den Mittelpunkt, die rund um den regionalen Weiterbildungsverbund relevant sind und daran angrenzende Bereiche betreffen, wie zum Beispiel berufliche Weiterbildung, digitale und KI-Kompetenzen, neue Formen des Lernens und Lehrens, befreundete Projekte sowie Veränderungen im Rahmen von New Work und fortschreitender Digitalisierung.

In der Premiere am 25. Januar 2023 berichteten Anke Jauer und Ann-Kathrin Fechner über den aktuellen Stand unseres Projektes und gaben einen Ausblick auf die nächsten Schritte und Aktivitäten.

Erste Ergebnisse zur REGIO-Jobfamilie Produktion
Ann-Kathrin Fechner erläuterte, wie im Projekt anhand des Konzepts von REGIO-Jobfamilien die Bedarfe für berufliche Weiterbildungen für Beschäftigte in den Unternehmen in der Region festgestellt werden. Dazu werden einzelne Jobprofile für bestimmte Unternehmensbereiche in einer REGIO-Jobfamilie zusammengefasst. Das Projekt konzentriert sich auf die REGIO-Jobfamilien Produktion, Vertrieb/Marketing, Logistik und Nachhaltigkeit.
Für die vor kurzem abgeschlossene REGIO-Jobfamilie Produktion identifizierten Personalverantwortliche in einem Auftaktworkshop unternehmensübergreifende Rollenbilder und relevante überfachliche Kompetenzen. Danach erfolgte auf der Grundlage von Interviews mit Expert*innen und in Rücksprache mit Ansprechpartner*innen aus verschiedenen Institutionen die Identifikation relevanter fachlicher Kompetenzen. Eine Resonanzgruppe diskutierte die bisherigen Projektergebnisse, bewertete diese aus individueller Sicht wissenschaftlich und praxisbezogen und forschte nach blinden Flecken in der Vorgehensweise und den Ergebnissen.
Es wurde deutlich, dass momentan in der Produktion der beteiligten Unternehmen der Fokus auf der zunehmenden Digitalisierung der Prozesse liegt und weniger den Einsatz von Künstlicher Intelligenz vorsieht. Das Bewusstsein für ein gezieltes und effektives Datenmanagement ist vorhanden. Allerdings sind viele Prozesse (noch) nicht digitalisierbar, sie werden weiterhin analog ausgeführt. Daher benötigen Beschäftigte in Produktionsberufen aktuell eher grundlegende digitale Kompetenzen. Perspektivisch wird eine Schnittstelle in den Bereichen Produktion und IT notwendig sein.
Die definierten Kompetenzen bilden die Basis für den Prototyp eines Instruments zur
Kompetenzermittlung, das gerade entwickelt wird. Es führt zu Handlungsempfehlungen, indem über den Eintrag des Ist-Zustands auch direkt der Soll-Zustand sichtbar wird.

Kleiner Aufruf in eigener Sache: Im Projekt wird seit Januar 2023 die nächste REGIO-Jobfamilie Vertrieb/Marketing bearbeitet. Ann-Kathrin Fechner hat die ersten Interviews mit Expert*innen geführt und freut sich, wenn Sie sich einbringen möchten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Projekt mit Ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen im Bereich Vertrieb und Marketing zu unterstützen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit dem Projektteam auf!

Umfrage zum Stand der Digitalisierung von Bildungsdienstleistern
Parallel zur Bearbeitung der REGIO-Jobfamilie Produktion fand eine Befragung der Bildungsdienstleister in der Region statt. Die Umfrage thematisierte den Stand der Digitalisierung in den Organisationen und verschaffte einen aktuellen Überblick über die Digitalisierung der Weiterbildungsangebote, angebotene digitale Lernformate, die Nutzung sozialer Medien und die vorhandene Fachkenntnis zum Thema Digitalisierung.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Weiterbildungseinrichtungen in der Region gegenüber der Digitalisierung sehr offen eingestellt sind und die Prozesse in ihrer Organisation und ihre Angebote angepasst haben. Sie sehen sich in Sachen Digitalisierung überwiegend gut aufgestellt und schätzen ihren Digitalisierungsgrad relativ hoch ein. Dies gilt auch für die Einschätzung ihrer Fachkenntnis zum Thema Digitalisierung.
Im Rahmen des Projektes soll die Sichtbarkeit der Bildungsdienstleister erhöht und ihr Bekanntheitsgrad gesteigert werden. Dazu ist eine Bildungslandkarte der Region in Arbeit. Diese wird auf der geplanten Digitalen Plattform erscheinen. Weiterhin wird die vorhandene Datenbank proweiterbildung.de in die Digitale Plattform überführt.
Dialog, Vernetzung und Erfahrungsaustausch sind in Weiterbildungsverbünden unverzichtbar. Daher wurde das neue Online-Format als ein Element zu Informations- und Vernetzungszwecken ins Leben gerufen. Auch die Digitale Plattform wird dies ermöglichen. Diverse Workshops sind geplant.

Erste Ideen zur geplanten Digitalen Plattform
Die Digitale Plattform bringt Bildungsdienstleister, Unternehmen und ihre Beschäftigten zusammen. Sie informiert, bietet Ort und Möglichkeit, um unterschiedliche Bereiche der beruflichen Weiterbildung zusammenzuführen und zu Angeboten zu beraten. Generell unterstützt sie Vernetzung und Austausch. Sie soll weiterhin das Matching von Angeboten der Bildungsdienstleister und Bildungsbedarfen der Unternehmen verbessern. Dazu wird die bestehende Weiterbildungsdatenbank proweiterbildung.de technisch ausgebaut und in der Bedienung nutzerfreundlicher.
Die konkreten Inhalte und Funktionen der Digitalen Plattform werden in den nächsten Monaten mit allen beteiligten Akteuren herausgearbeitet.

Aufruf in eigener Sache: Wenn Sie Anregungen und Ideen zur Ausgestaltung der digitalen Plattform haben, lassen Sie das Projektteam daran teilhaben!

5 Fragen an…
Menschen, die gemeinsam mit dem Projektteam in dem neuen Online-Format relevante Themen aus dem Projekt-Universum betrachten. Denn persönlich ist immer besser.

Auftakt: Ann-Kathrin Fechner und Anke Jauer, die Referentinnen in der Premiere des Online-Formats
Beide arbeiten im Projekt proWeiterbildung PLUS und bringen Unternehmen und Bildungsdienstleister zusammen.
Die Schwerpunkte von Ann-Kathrin Fechner liegen in der Bearbeitung der REGIO-Jobfamilien. Sie begleitet in unterschiedlichen Formaten die Ausarbeitung der Kompetenzmodelle und hält in erster Linie den Kontakt zu den Verantwortlichen in den Unternehmen, die sich im Projekt engagieren.
Anke Jauer ist die Ansprechpartnerin für alle Bildungsdienstleister und berät Unternehmen und Beschäftigte bei Fragen rund um berufliche Weiterbildung.

Wann hatten Sie Ihre letzte berufliche Weiterbildung und zu welchem Thema?

Ann-Kathrin Fechner: Im vergangenen Sommer nahm ich an einer dreitätigen Qualifizierung zum Thema „Führung und Kommunikation“ im Rahmen der NIRO-Akademie teil.

Anke Jauer: Meine letzte Weiterbildung war in 2022 ein Bildungsurlaub „Präsenz und Power im Beruf mit Yoga und CANTIENICA®-Training“.

Woran arbeiten Sie in Ihrem beruflichen Umfeld?

Ann-Kathrin Fechner: Als Mitarbeiterin von NIRO liegt eine meiner Hauptaufgaben in der Vernetzung und ich setze mich als Projektmitarbeiterin mit einer vollen Stelle dafür ein. Mit unserem Projekt wollen wir einen Weiterbildungsverbund für die Region etablieren und bringen Bildungsdienstleister, Unternehmen und weitere Akteure der Region auf unterschiedlichen Ebenen zusammen.

Anke Jauer: Ich bin seit vielen Jahren bei der Wirtschaftsförderung Kreis Unna beschäftigt und dort unter anderem in der Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen zu Rekrutierungs- und Bindungsstrategien für (weibliche) Fach- und Führungskräften sowie in der Weiterbildungsberatung tätig. Darum hat mich mein Arbeitgeber für das Projektmanagement für proWeiterbildung PLUS intern „angeworben“.

Unser Projekt fokussiert sich auf einen Weiterbildungsverbund für unsere Region. Was spielt dabei für Sie eine besonders wichtige Rolle?

Ann-Kathrin Fechner: Wir brauchen auf jeden Fall eine klare Struktur und Ziele, die von allen beteiligten Institutionen geteilt werden, sowie eine regelmäßige Evaluation und Anpassung des Angebots, um sicherzustellen, dass es den Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht.

Anke Jauer: Eine wichtige Rolle spielt für mich, die Region als guten Arbeitsort weiterzuentwickeln und dafür Arbeitgeber und Bildungsdienstleister zu gewinnen, um gemeinsam die digitale Transformation erfolgreich in die Belegschaft zu vermitteln. Die Verbesserung und Erweiterung des Weiterbildungsangebotes und gemeinsame Entwicklung von passgenauen Bildungsmaßnahmen und die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität durch Verbesserung des Weiterbildungsangebots gehören für mich auch dazu.

Wo sehen Sie in Zukunft die größte Herausforderung, wenn wir noch digitaler arbeiten?

Ann-Kathrin Fechner: Eine höhere Abhängigkeit von digitalen Technologien erfordert die Entwicklung und Pflege von entsprechenden Kompetenzen und Fähigkeiten. Hier müssen passgenaue Weiterbildungen entwickelt und umgesetzt werden, um Mitarbeitende nicht abzuhängen.

Anke Jauer: Ich sehe eine große Herausforderung darin, Mitarbeitende dafür zu gewinnen, sich auf die Transformation einzulassen und auf dem Weg dahin Beschäftigte nicht zu verlieren. Dazu ist es notwendig, in Kontakt und Austausch zu bleiben – nicht nur digital, sondern auch analog.

Gibt es Ihrer Meinung nach ein oder zwei ganz wichtige Kompetenzen, die wir unabhängig von digitalen Kenntnissen besitzen sollten?

Ann-Kathrin Fechner: Hilfreich ist immer Kommunikationsfähigkeit, sich klar und effektiv auszudrücken und andererseits auch genau zuzuhören, um die Bedürfnisse anderer zu verstehen. Und wir sollten alle Flexibilität wertschätzen, um schnell und erfolgreich auf Veränderungen, Innovationen und Herausforderungen reagieren zu können.

Anke Jauer: Exponentielles Denken und Ambiguitätstoleranz

proWeiterbildung PLUS bedankt sich für die Beantwortung der Fragen!

Neugierig auf die nächste Folge?
Am 22. Februar 2023 geht es um „Digitale Kompetenzen für alle: das vhs.DigitalLabor Dortmund“.
Wir laden Sie herzlich dazu ein. Sie können sich im NIRO-Wissen dazu anmelden oder auch hier auf der Projektwebseite.